Welche ist die richtige Steuerreform?

Grob gesehen ist oder wäre die richtige Steuerreform die letzte, die man noch als Reform im Sinne einer entscheidenden Veränderung oder genauer gesagt Verbesserung bezeichnen könnte. Denn nur wenn eine Reform wirklich eine entscheidende Verbesserung bringen kann, verdient sie auch eine solche Bezeichnung. Das Aneinanderreihen etlicher kleinerer Reformen - wie bisher - beweist eigentlich nur, daß nicht erkannt worden war, worauf es im Wesentlichen ankommt. Und nur auf das Wesentliche kommt es an, was ja nicht heißt, daß kleinere spezielle Differenzierungen, die zur Funktionalität des Systems dazugehören, nicht aufgenommen werden dürften. Das, was jedoch speziell aus dem deutschen Steuersystem geworden ist, ist schlicht eine Schande und ein Armutszeugnis und hat mit System überhaupt nichts mehr zu tun. Denn sobald ein vielleicht ursprünglich neutrales und gerechtes Steuersystem - so, wie es zumindest sein sollte - anfängt, erzieherisch auf die Wirtschaft aber auch den einzelnen Bürger einwirken zu wollen, fängt es an, den Boden - nämlich die Übersicht und Glaubwürdigkeit aber auch die Gerechtigkeit - unter den Füßen zu verlieren. Die Folge davon ist, daß irgendwann überhaupt keiner mehr Lust hat, noch Steuern zu bezahlen, da eine Gleichbehandlung der Steuerzahler nicht mehr gegeben ist. Der systematisch erzeugte Unmut der Steuerzahler führt so letztlich zu einer Art „Realpinakothek", ein real existierendes Museum für angewandtes Chaos, genannt „Deutschland". Oder etwas milder gesagt: Steuern haben keine Bußgelder zu sein, die nur die „Schlechten" wie Raucher, Trinker und Arbeitnehmer zahlen sollen! Denn wären plötzlich alle „brav", sprich clean und arbeitslos, so wäre zwar moralisch alles erreicht; jedoch von Moral allein kann sich auch der chinesische Mönch nicht lange ernähren.       

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